Im Jahr 1994 feierte Walldürn 1200 Jahre Stadtjubiläum. Dagegen ist die Entwicklungszeit, auf die die Evangelische Kirchengemeinde zurückblicken kann, nur eine kurze Spanne. So beginnt ihre Geschichte erst im 20. Jahrhundert. Am 1. April 1947 wurde Walldürn zur selbständigen Pfarrei erklärt und erhielt seinen ersten eigenen Geistlichen. Zum Hauptort Walldürn gehörten damals noch drei Predigt- bzw. Schulstationen: Hardheim, Höpfingen und Rippberg, zur seelsorgerlichen Betreuung auch die dazugehörenden umliegenden Ortschaften. Die Zahl der Evangelischen betrug zu jener Zeit im Kirchspiel 880 Seelen, der weitaus größte Teil davon in Walldürn sesshaft. Am 12. August 1950 fand der Spatenstich zum Neubau einer eigenen Kirche statt, die Einweihung war ein Jahr später, am 18. November 1951. In den Jahren seit der Gründung der Pfarrei nach dem Kriege hatte die Kirchengemeinde ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen: zunächst durch den Zustrom der Vertriebenen, später durch die neu angesiedelten Betriebe (z.B. Firma Braun) und schließlich durch die Gründung der Garnison mit ihrem Umfeld. 1987 wurde Hardheim-Höpfingen eine selbständige Kirchengemeinde. Heute leben in Walldürn und den Ortsteilen unter einer Gesamtbevölkerung von ca. 11.000 Menschen 1700 evangelische Gemeindeglieder (Stand 31.12.2022), davon allein 650 die von ca. 1990 – 2005 aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion als Spätaussiedler nach Walldürn kamen. Neben zahlreichen Veranstaltungen innerhalb der kirchlichen Gruppen und Kreise, feiert die Gemeinde jeden Sonntag um 10:00 Uhr in der Kirche ihren Gottesdienst. Mit Bau und Einweihung des neuen Gemeindehauses entstand in den Jahren 2012/13 ein auf die Zukunft ausgerichtetes Gemeindezentrum.